Artikel: Mikroplastik 101: Warum Kleidung Mikrofasern abgibt – und wie Pitod (und Sie) dies verhindern können

Mikroplastik 101: Warum Kleidung Mikrofasern abgibt – und wie Pitod (und Sie) dies verhindern können
Mikroplastik ist weltweit verbreitet, und die größte Quelle für primäres Mikroplastik, das in die Meere gelangt, sind nicht Flaschen oder Tüten, sondern unsere Kleidung. Beim Waschen synthetischer Stoffe wie Polyester, Nylon, Acryl oder Elastan lösen sich winzige Kunststofffäden, sogenannte Mikrofasern, und gelangen mit dem Abwasser ins Meer. Zwar wird ein Großteil davon durch die Abwasserbehandlung aufgefangen, doch große Mengen gelangen dennoch in Flüsse, Böden (über Klärschlamm) und Meere, wo sie jahrzehntelang verbleiben. Dieser Beitrag erklärt die wissenschaftlichen Grundlagen, die Herausforderungen und die praktischen Lösungen, die Pitod verfolgt, und zeigt, was Sie sofort zu Hause anwenden können.
Das Ausmaß des Problems in Zahlen
- Textilien sind weltweit eine der Hauptquellen für Mikroplastik. Schätzungen zufolge stammen 16–35 % des in die Meere gelangenden Mikroplastiks aus synthetischen Textilien. So wie die Modebranche derzeit funktioniert, bedeutet dies, dass jährlich bis zu Hunderttausende Tonnen Mikroplastik weltweit aus Kleidung freigesetzt werden.
- Bei einem Waschgang können Hunderttausende Fasern freigesetzt werden. Labor- und Haushaltstests zeigen, dass eine einzige 6-kg-Ladung je nach Stoff und Waschgangeinstellungen Hunderttausende bis über eine Million Fasern verlieren kann.
- Kläranlagen fangen zwar viel, aber nicht alles auf. Moderne Behandlungsmethoden können über 90 % der Mikroplastikpartikel entfernen. Der Großteil der aufgefangenen Fasern landet jedoch im Klärschlamm, der oft auf Ackerland ausgebracht wird, wodurch die Verschmutzung vom Wasser in den Boden verlagert wird.
Warum Haare ausfallen und was den Haarausfall verschlimmert
Der Mikrofaserverlust wird durch eine Kombination aus Abrieb, Wasser und Chemikalien verursacht. Mehrere kontrollierbare Faktoren erhöhen den Verlust:
- Stoffkonstruktion: Lockerere Strickwaren (z. B. Fleece) und Garne mit geringerer Drehung fusseln mehr als dicht gewebte/gestrickte Stoffe; neuere Kleidungsstücke fusseln mehr als abgetragene (die ersten ca. 8 Wäschen fusseln oft am meisten).
- Maschinentyp: Toplader, insbesondere Modelle mit Rührwerk, fusseln aufgrund der höheren mechanischen Belastung und des höheren Wasser-Stoff-Verhältnisses in der Regel deutlich mehr als Frontlader.
- Zyklusdesign: Kältere, kürzere Zyklen und volle (aber nicht überfüllte) Ladungen reduzieren Reibung und Haarausfall und verringern in vielen Studien den Faserverlust erheblich.
- Reinigungsmittel und Chemikalien: Die Zugabe von Reinigungsmitteln erhöht den Haarausfall im Vergleich zur alleinigen Verwendung von Wasser. Pulver können, insbesondere bei Überdosierung, aggressiver sein als Flüssigkeiten.
Was ist mit recycelten Kunststoffen wie ECONYL® oder rPET? Sie tragen zur Abfallvermeidung bei und reduzieren den Bedarf an neuen Petrochemikalien, fusseln aber trotzdem. Einige Studien zeigen einen ähnlichen Fusseleffekt wie bei neuem Polyester; andere zeigen einen stärkeren Fusseleffekt bei recycelten Garnen aufgrund veränderter Faserstärke und -struktur. Fazit: Recycelte Kunststoffe lösen das Problem der Mikrofaserverschmutzung nicht allein.
Warum Mikrofasern für den Planeten und die Menschen wichtig sind
- Kohlenstoff und Klima: Kunststoffe werden aus fossilen Rohstoffen gewonnen. Jede Faser, die austritt, ist persistenter Kunststoff, der sich nicht so leicht zersetzt.
- Ökosysteme und Nahrungsnetze: Mikrofasern kommen vom Plankton bis hin zu Fischen, Vögeln und Meeressäugern vor. Sie können Chemikalien und Mikroben transportieren und Organismen, die sie aufnehmen, körperlich belasten.
- Böden und Süßwasser: Da Kläranlagen viele Fasern im Schlamm einfangen, können terrestrische Ökosysteme einer Faserbelastung ausgesetzt sein, die mit der von Meeressenken vergleichbar oder sogar größer ist. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Bodengesundheit und der Landwirtschaft auf.
Bewährte Lösungen, die Sie heute nutzen können
1) Fasern einfangen, bevor sie Ihre Maschine verlassen
- Externe Inline-Filter (z. B. Lint LUV-R, XFiltra, PlanetCare) können einen großen Anteil der Fasern auffangen, die in den Abfluss gelangen (häufig ~70–87 %, geräteabhängig).
- In-Trommel-Geräte (z. B. Guppyfriend-Tasche, Cora Ball) reduzieren den Haarausfall und/oder fangen Fasern ein und führen in unabhängigen Studien typischerweise zu messbaren Reduktionen.
- Die Politik holt auf: Frankreich schreibt vor, dass alle neuen Waschmaschinen, die ab dem 1. Januar 2025 verkauft werden, einen Mikrofaserfilter enthalten müssen. Dies ist ein wichtiger Präzedenzfall, der sich wahrscheinlich verbreiten wird, und wir alle sind dabei.
- Nach dem Auffangen werden die Fasern gesammelt, getrocknet und mit dem Restmüll entsorgt. In vielen Regionen wird dieser Abfall mit Energierückgewinnung verbrannt oder deponiert. Beides trägt dazu bei, dass keine Fasern in Flüsse und Felder gelangen.
2) Achten Sie auf weniger fusselfreies Waschen
- Kalt und kurz waschen; Trommel füllen. Kältere, schnellere Zyklen und volle (nicht übervolle) Ladungen können das Ausfransen reduzieren und Energie sparen.
- Wählen Sie Flüssigwaschmittel (und vermeiden Sie eine Überdosierung). Überdosierungen und einige Pulverbildner erhöhen den Abrieb. Dosieren Sie daher präzise und verwenden Sie sanftere Formulierungen.
- Bevorzugen Sie Frontlader. Sie verlieren in der Regel weniger Haare als Toplader. Hocheffiziente Modelle sind außerdem hilfreich.
- Wenn möglich, an der Luft trocknen. Wäschetrockner können erhebliche Mengen Mikrofasern in die Raumluft freisetzen. Reinigen Sie das Flusensieb und ziehen Sie das Trocknen auf der Leine in Betracht.
3) Kaufen (und entwerfen) Sie für einen geringen Schuppen
- Bevorzugen Sie Natur- und Zellulosefasern (sofern die Leistung dies zulässt) und engere Web-/Strickwaren mit höherer Garndrehung.
- Wählen Sie Qualität statt Quantität. Länger haltbare Kleidungsstücke bedeuten weniger Waschgänge und weniger kumulativen Haarverlust.
Was Pitod tut, unsere Verpflichtungen
- Materialauswahl: Wir verzichten zunehmend auf synthetische Materialien (insbesondere Polyester) und verwenden in unserem gesamten Sortiment ausschließlich 100 % organische und andere fusselarme Naturfasern, ohne dabei Kompromisse bei der Haltbarkeit einzugehen. Wir weisen stets darauf hin, ob ein Produkt synthetische Materialien enthält.
- Design für geringes Fasergewebe: Bei unserem Produktentwicklungsprozess stehen engere Konstruktionen, eine höhere Garndrehung und eine Auswahl der Endverarbeitung im Vordergrund, die den Faserverlust nachweislich verringern.
- Pflegehinweise: Auf unserer Produktseite und auf den Produktetiketten finden Sie Hinweise zur optimalen Pflege unserer Kleidungsstücke. Je besser unsere Kunden diese Hinweise befolgen, desto weniger Haarausfall haben wir.
- Kundensupport: Wir prüfen, ob wir Waschmaschinenfilter und Trommellösungen über unsere Website anbieten und Kunden, die diese nutzen, Rabatte gewähren können. Demnächst verfügbar!
- Branchenzusammenarbeit: Wir treiben die Branche voran und gehen mit gutem Beispiel voran, dass hochwertige, langlebige Kleidung aus rein organischen Fasern hergestellt werden kann.
Häufig gestellte Fragen
Beheben recycelte Kunststoffe das Problem?
Sie reduzieren den Abfall in der Vorproduktion und den Bedarf an fossilen Rohstoffen. Dennoch fusseln sie, je nach Garnstruktur und Verarbeitung manchmal genauso viel oder mehr als Frischfasern. Deshalb betrachtet Pitod recycelte Kunststoffe als Übergangsprodukt und setzt sie nur dort ein, wo keine natürliche Alternative die erforderliche Leistung bringt.
Wenn Kläranlagen >90 % entfernen, ist alles in Ordnung?
Nicht wirklich. Die meisten aufgefangenen Fasern sammeln sich im Schlamm (wobei hohe Faserkonzentrationen gemessen wurden), der häufig auf Ackerland ausgebracht wird. Dadurch gelangen Mikroplastikpartikel aus dem Wasser in den Boden und möglicherweise in die Nahrungsmittelsysteme. Die Reduzierung der Quellen und die Filterung im Haushalt bleiben daher von entscheidender Bedeutung.
Kommt eine Gesetzgebung?
Ja. Frankreichs Filtermandat für 2025 ist die erste nationale Richtlinie dieser Art und könnte EU- und US-Maßnahmen inspirieren. Frühzeitiges Handeln im eigenen Land verschafft Ihnen einen Vorsprung.
Ihre Checkliste für die intelligente Mikrofaserwäsche
- Montieren Sie einen Filter (externe Inline-Einheit) oder verwenden Sie Guppyfriend/Cora Ball. Idealerweise beides, wenn möglich.
- Kalt und schnell waschen, volle Ladungen, Flüssigwaschmittel, wenn möglich Frontlader.
- Lassen Sie die Kleidung an der Luft trocknen, reinigen Sie die Flusensiebe und vermeiden Sie aggressive Trocknerzyklen.
- Kaufen Sie hochwertigere Kleidung, waschen Sie sie weniger (Fleckenreinigung, Auffrischen zwischen den Tragevorgängen) und wählen Sie fusselarme Konstruktionen.
Das Endergebnis
Mikrofaserverschmutzung lässt sich heute mit einer Kombination aus besserem Design, intelligenteren Materialien, evidenzbasierter Pflege und einfacher Technik im Haushalt lösen. Bei Pitod gestalten wir Produkte neu, aktualisieren Etiketten und helfen Ihnen, Fasern einzufangen, bevor sie entweichen. Nachhaltigkeit muss im Alltag funktionieren, und wir sind auf dem Weg dorthin.
Quellen & weiterführende Literatur
- IUCN (2017) Primäres Mikroplastik in den Ozeanen; EEA (2022) Mikroplastik aus Textilien.
- Napper & Thompson (2016); De Falco et al. (2019) – Ausmaß des Haarverlusts pro Waschgang und Stofffaktoren.
- Napper et al. (2020); McIlwraith et al. (2019) – Wirksamkeit von Filtern (XFiltra, Lint LUV-R) und In-Drum-Geräten (Guppyfriend, Cora Ball).
- Reddy et al. (2022); Bodzek (2024) – Abwasserbehandlungsentfernung >90 % und Schlammschicksal.
- Northumbria University & Procter & Gamble (2020–2022) – kühlere/kürzere Waschzyklen; Emissionen beim Trocknen im Wäschetrockner.
- Das Microfibre Consortium (2030 Commitment & Roadmap) – Branchenrahmen zur Reduzierung von Faserfragmenten.
- Frankreichs Filtermandat für 2025 – politische Briefings und offizielle Mitteilungen.
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